5 Years Anniversary - Interview mit Zippora Marti

by Bruno Joly |

Wow, thoughts of september ist jetzt 5 Jahre alt - wie geht es dir damit?

Ich habe keine Worte dafür. Nach den ersten Schritten mit thoughts of september, hätte ich nie erwartet, dass wir heute hier landen würden. Die letzten fünf Jahre waren unglaublich! Unglaublich schön, spannend, aufregend, aber auch unglaublich schwierig. Ich glaube, ich war sehr naiv, daher ist es einfach umso schöner, zu sehen, wo wir jetzt sind!

 

Kannst du uns erzählen, wie du von deiner Zeit als Schnitttechnikerin in der Sportbekleidungsindustrie und deinem Studium in Düsseldorf zur Gründung von thoughts of september gekommen bist?

Ich habe mich mehr und mehr für nachhaltige Mode interessiert, vor allem, da ich in den Fabriken ja genau gesehen habe, wie der grösste Teil unserer Kleidung gefertigt wird… und zwar mit unglaublichen Auswirkungen für die Mensch und die Erde, auf der wir leben. Es war schon vor 5 Jahren problemlos möglich nachhaltige T-Shirts, Hosen und Jacken zu kaufen, die auch schön aussehen. Bei der Unterwäsche aber war es super schwierig, welche zu finden, die nachhaltig, schön und gleichzeitig auch bequem ist. So habe ich die erste Prototypen genäht: Eines führte zum Anderen und jetzt sind wir da, wo wir sind.

 

  

Welche Erfahrungen hast du in den letzten fünf Jahren seit der Gründung deines Brands gesammelt?

Du meinst, welche Erfahrung ich nicht gemacht habe? Ich, wir, haben vieles versucht... Vieles war erfolgreich, vieles ist gescheitert. Vieles hat mich unglaublich glücklich gemacht. Vieles hat mich eingeschüchtert. Aber unter dem Strich lerne ich jeden Tag etwas Neues: menschlich, sowie auch beruflich. Ich denke, das Wichtigste, was ich gelernt habe, ist, dass Scheitern nicht unbedingt auch Scheitern bedeutet.

 

Apropos: Kannst du mit uns eine oder zwei Situationen teilen, in denen du gescheitert bist? Welche Lehren hast du daraus gezogen und wie haben sie dein Wachstum beeinflusst?

Ich habe oft grosse Zweifel an meinen Kompetenzen und an thoughts of september und betrachte daher viele Dinge als “Scheitern” - dennoch gibt mir dieses 5-jährige Bestehen ein gutes Gefühl: Wir haben eine starke und treue Community, die langsam aber stetig wächst, ein tolles Team, seit einem Jahr unser Studio und wir alle geben jeden Tag unser Bestes. Zudem bin ich geduldiger geworden und habe auch gelernt, Dinge längerfristig zu denken.

 

 

Apropos wir: du machst das nicht alleine, was bedeutet dein Team für dich?

Alles! wir sagen immer, thoughts of september wäre nichts, ohne unsere Community, aber die Marke wäre erst recht nichts ohne Team. Ohne Menschen, die sich Woche für Woche, teilweise sogar ehrenamtlich investieren, einfach weil wir noch nicht an dem Punkt sind, allen Beteiligten marktgerechte Löhne bezahlen zu können. Ohne unsere Näherinnen, die jede Woche an euren Bestellungen arbeiten? No way! Ohne dieses tolle Team hätten wir dieses Wochenende nichts zu feiern gehabt.

 

*** HIER FINDEST DU BILDER & INFOS VOM GANZEN TEAM ***

 

Für diejenigen, die sich für nachhaltige Mode interessieren und vielleicht sogar ihre eigene Marke gründen wollen, welche Tipps würdest du basierend auf deinen eigenen Erfahrungen weitergeben? 

1. Meiner (persönlichen) Meinung nach: Lass es bleiben, denn es gibt schon mehr als genug Modebrands. Das meine ich nicht, weil ich keine Konkurrenz will, sondern weil der Markt mehr als gesättigt ist. Aber selbstverständlich gibt es immer Möglichkeiten, dass, was es gibt, besser, schöner und auf deine Art zu machen. Darum:

2. Wenn du aber etwas gefunden hast, was es noch nicht gibt und du genau das machen willst, dann:

3. Leg los, ohne viel darüber nachzudenken. Es wird so oder so anders als geplant!

 4. Sei mutig uns gib jeden Tag dein Bestes!

 

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema bei thoughts of september. Wie spiegeln sich deine persönlichen Werte in der Mission und den Produkten deiner Marke wieder? 

thoughts of september sind meine Werte. Wir versuchen jeden Tag und immer wieder die beste Entscheidung zu treffen und zwar mit dem Blick nicht nur auf uns und unsere Situation, sondern unter Berücksichtigung der Menschen und der Welt.

 

  

 

Glaubst du, dass Verbraucher*innen durch den Kauf nachhaltiger Lingerie und die Unterstützung kleiner Unternehmen einen positiven Einfluss auf die Umwelt und die Gemeinschaft haben können?

Auch wenn wir manchmal das Gefühl haben, in dieser Welt nichts bewirken zu können: jede Entscheidung zählt. Jede Entscheidung hat eine Wirkung, sei sie noch so klein. Es ist wichtig, ob, was und wo du kaufst und wen/was du mit deinem Geld unterstützt. 


Und auf jeden Fall stärkt es das Community Gefühl: bei echten Menschen einzukaufen. Die Menschen, die dich beraten, wissen, woher deine Kleidung kommt und haben sie vielleicht sogar selber genäht. 

Danke.

Und Danke dir fürs Lesen!

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